„Fitt’s Law“ ist kaputter denn je


"Fitts‘ Law" ist eine der populärsten Regeln aus dem Bereich der HCI (Human-Computer-Interaction). Es geht dabei (grob gesagt) darum, wie leicht ein Ziel auf dem Bildschirm mit der Maus zu treffen ist.

Unter anderem wird abgeleitet, dass die Bildschirmkanten (und noch mehr, die -Ecken) gute Ziele sind, da sie "unendlich hoch" (bzw. weit oder beides) sind, was insbesondere von MacOS-"Freunden" gern angebracht wird, wegen der globalen Menuzeile.

Leider ist Fitts‘ Law ziemlich uninteressant geworden…

Eine Annahme dieser Regeln ist, dass man das Objekt mit einer Bewegung erreicht. Bei heutigen Auflösungen ist dies bloß nicht mehr der Fall – um von einem beliebigen Punkt auf dem Bildschirm die Menuzeile auf MacOS zu erreichen, muss ich die Maus zwischen einem und einigen (5-10, abhängig von Auflösung, Mausgeschwindigkeit, usw.) Malen schubsen, bevor ich auch nur in die grobe Richtung meines Ziels komme.

Bei mehreren Screens wird die Angelegenheit noch prekärer: Wenn ich auf dem zweiten (dritten, vierten, …) Bildschirm arbeite, muss ich, um das Menü zu treffen, auf den ersten Bildschirm zurück.

Daher: Fitts‘ Law mag ein Marketinggag für MacOS gewesen sein, solange man mit wenigen hundert Pixeln Höhe und Breite hantiert hat, heute ist diese Regel eher mit Vorsicht zu genießen.

Übrigens: RiscOS hat eine interessante Lösung für das Problem (obwohl, oder gerade weil es mit 320×200 Pixeln angefangen hat): Menüs bleiben unsichtbar, bis man auf das zu manipulierende Objekt klickt – woraufhin ein Kontextmenü erscheint, in dem alle für das Objekt angemessenen Aktionen erscheinen – nicht bloß Ausschneiden und Kopieren, sondern auch Speichern, Drucken, …

Dadurch hat man alle Befehle, die man so braucht, direkt zur Hand – ganz ohne Mausbewegung.

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